WENN ICH VORSTELLEN DARF...
... das ist Teresa Hochmuth. Kinderbuchautorin und ebenfalls Mitglied der KinderbuchManufaktur. Teresa ist unter uns zahlreichen Selfpublishern in der Kinderbuchmanufaktur Verlagsautorin. Sie wurde 1982 in Würzburg geboren und lebt heute mit ihrer Familie in München. Wir sind seit einem Jahr immer mal wieder im Austausch und haben uns dieses Jahr persönlich auf der Frankfurter Buchmesse getroffen. Teresa ist eine super sympathische Frau und großartige Autorin, die ich euch nun unbedingt vorstellen möchte.
Teresa, erzähl doch mal…
Welchen Beruf hast du gelernt?
Ich bin studierte Drehbuchautorin.
Was arbeitest du?
Ich schreibe Drehbücher für verschiedene Fernsehserien (aktuell z.B. für BETTYS DIAGNOSE und die neue KiKA-Serie MAARI), Kinderbücher und manchmal auch Hörspiele.
Hast du Hobbys?
Abgesehen davon, dass ich mein größtes Hobby zum Beruf gemacht habe, gehe ich sehr gerne mit meiner Familie in die Berge. Und ich nähe - nicht gut, nicht oft, aber jedes Mal wieder mit großen Ambitionen.
Machst du gerne Urlaub? Wenn ja wo?
Klar! Kurzurlaub am liebsten auf der Engalm (Karwendel). Strandurlaub auf griechischen Inseln. Und großer Familienurlaub in der Heimat meines Mannes, den Rocky Mountains.
Wie viele Bücher hast du bereits veröffentlicht?
Angefangen habe ich mit der LITTLE-FRIENDS-Reihe (die leider inzwischen vom cbj-Verlag eingestellt wurde). Da gab es zwei Bilderbücher, zwei Vorlesebücher mit kurzen Geschichten und ein Adventskalenderbuch. Dann ging‘s weiter mit HOLLA HONIGKUCHENFEE (Magellan Verlag). Das ist eine Weihnachtsgeschichte zum Vor- und Selberlesen in 24 Kapiteln und eines meiner ganz großen Lieblingsprojekte bisher. Seit Juli steht mein erster Jugendroman SCHWESTERN DURCH DIE ZEIT: COMTESSE IN TURNSCHUHEN in den Buchläden.
Wie kam es zu deiner aktuellen Buchidee?
Entstanden ist das Konzept im Rahmen der Akademie für Kindermedien 2019/20. Die Jugendbuch-Lektorinnen vom Magellan Verlag haben in dem Jahr Ideen für eine neue Buchreihe oder mehrere Bände gesucht, für LeserInnen ab ca. 10 Jahren, mit einer weiblichen Hauptfigur. Weil ich noch nie für diese Zielgruppe geschrieben hatte und tatsächlich auch kaum Kinder in dem Alter kenne, habe ich mich erinnert, wie ich damals so war, mit 12 oder 14: Schlaghosen, Fransenblusen - ein verträumtes Hippiemädchen, mitten in den coolen 90ern. Aus diesem Gefühl heraus entstand dann in meinem Kopf das Bild von Dottie, der „Comtesse in Turnschuhen“, die sich wünscht, in einer anderen Zeit zu leben.
Hast du lange recherchiert?
Ich habe eigentlich während der gesamten Schreibzeit, von den ersten Konzeptideen im Winter 2019 bis zur finalen Abgabe im vergangenen März immer wieder recherchiert. Zuerst ganz allgemein, über das Leben einer adeligen Familie Anfang des 19. Jahrhunderts. Später dann kniffelige Detailfragen, auf die man gar nicht so leicht Antworten findet, z.B.: Gab es damals schon Zahnbürsten und wenn ja, hätte Frieda sie benutzt?
Wann und wo bekommst du die besten Ideen?
Beim Backen oder Fahrradfahren. Oft löst sich der kreative Knoten bei mir ganz von alleine, während ich zur Kita radle, um meinen kleinen Sohn abzuholen.
Was war die ungewöhnlichste Ideenkritzelei bisher?
COMTESSE IN TURNSCHUHEN habe ich geschrieben, als der Kleine in der Krippe eingewöhnt wurde. Ein paar Wochen lang konnte ich gerade mal schnell zum Drogeriemarkt, paar Einkäufe machen, und dann stand ich schon wieder vor der Tür der Einrichtung in der Novemberkälte, für den Fall, dass er nicht mehr länger mag. So kam‘s, dass ich mir Ideen für die nächsten Kapitel auf einem Kassenzettel notiert habe. In der Not tut’s auch eine Windelpackung als Schreibunterlage.
Schreibst du täglich? Wie lange schreibst du im Durchschnitt?
Inzwischen funktioniert das mit der Krippe ganz gut, so dass ich unter der Woche täglich ca. 5-6 Stunden schreiben kann. Wenn ein Abgabetermin drängt, muss ich manchmal auch abends oder am Wochenende ran.
Hast du einen festen Arbeitsplatz? Früher fand ich es nicht schlimm, keinen festen Platz zu haben, aber seit in meinem neuen Arbeitszimmer ein schöner Vintage-Schreibtisch aus den 60ern steht, sitze ich tatsächlich meistens auch dort.
Bist du oft im Verlagshaus oder wie laufen die Kontakte?
Vor Ort bin ich nur sehr selten. Meistens telefoniere ich mit meinen Lektorinnen. Umso schöner fand ich es, auf der Buchmesse das Magellan-Team endlich auch persönlich kennen zu lernen.
Stichwort Buchmesse: Du warst in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse und hast zu deinem aktuellen Buch SCHWESTERN DURCH DIE ZEIT: COMTESSE IN TURNSCHUHEN (Magellan) eine Lesung gehalten. Wie war das für dich?
Sehr aufregend! Wegen Corona hatte ich bisher gerade mal eine Live-Lesung vor einer ganz kleinen Gruppe gehalten. Und dann gleich ab auf die größte Buchmesse der Welt! Ich war ziemlich nervös. Aber das nette Team vor Ort und die Kinderbuchmanufaktur-Mitglieder haben mich so toll unterstützt. Teenager zu treffen, die mein Buch schon gelesen hatten und es schön fanden, war ein ganz besonderes Highlight.
Was fasziniert dich an der Buchmesse?
So viele Buchmenschen auf einem Fleck! Vor allem in der Halle 3.0 brummt es nur so vor Kinderbuchbegeisterung.
Warst du bereits öfter dort?
Als Schülerin war ich einmal auf der Messe, vor über 20 Jahren. Ich habe Margret Atwood von hinten gesehen und eine Tüte voller Werbegeschenke nach Hause geschleppt. War auch super.
Was ist dein größter Traum?
Mein größter Autorinnentraum wäre es, eine eigene Kinderserie zu erfinden. Dann könnte ich alle meine LieblingskollegInnen anheuern, wir würden in einem gemütlichen Writers Room zusammenhocken, Zimtschnecken essen und plotten, bis die Köpfe qualmen.
Hast du Ziele für 2023?
Die ganzen Projekte, die sich gerade auf meinem Schreibtisch stapeln, gut und ohne Stress zu Ende zu bringen. Und dann ganz entspannt paar Zimtschnecken backen, was nähen und mal schauen, was mir so Neues einfällt.
Für deine Pläne und Ziele wünsche ich dir nur das Beste und freue mich, dass wir uns in der KinderbuchManufaktur über den Weg gelaufen sind!
HERZLICHEN DANK FÜR DEINE ZEIT!