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Claudia Höwing
Meine SCHREIBZEIT verbringe ich tatsächlich an verschiedenen Orten. Jedoch überwiegend bei uns im Haus und im Garten. Während ich meine Ideen an allen möglichen Orten ins Notizbuch kritzele, brauche ich für meine SCHREIBZEITEN grundsätzlich RUHE und STILLE. Nicht immer einfach inmitten des pulsierenden Lebens einer Großfamilie, aber dennoch machbar. Mein Kinderbuchdebüt DAS KAMUFFLON schrieb ich im Sommer 2016 während des Mittagsschlafs meiner Tochter auf der Türschwelle unserer Terrasse, die damals noch nicht fertig war und somit aus aufgeschüttetem Geröll bestand. Mittags war es dort immer leise. Ich hörte lediglich die Vögel zwitschern. Die Fortsetzung vom Kamufflon - DAS KAMUFFLON TRIFFT DAS KLEINE IMMERGRÜN – schrieb ich abends, während meine beiden Kinder schliefen, am Esszimmertisch. WICHTEL SVERRE – AUF DER SUCHE NACH SEINER GEHEIMEN ZAUBERKRAFT schrieb ich abends am Esszimmertisch, während meine drei Kinder schliefen. Der Kamin brannte und mein Mann überlies mir den Raum in aller Stille. Lediglich das Knistern des Kaminholzes und Klacken der Tastatur gaben Geräusche in die Stille ab. Wenn es ganz leise ist, kann ich tatsächlich am besten schreiben und ich mag es an unserem Esszimmertisch zu sitzen. Unserem Familientreffpunkt Nummer eins.
Der Ort, an dem wir zusammen kommen, uns vom Tag erzählen, diskutieren, lachen, streiten, versöhnen, plaudern und schweigen. Der Ort an dem wir, essen, basteln, backen, malen, kneten und schreiben. Abends wird dieser Ort leer und still zugleich. Ich kann meine Schreibsachen ausbreiten und habe den ganzen weiten Raum um mich herum. Das mag ich sehr. Die Fortsetzung von WICHTEL SVERRE habe ich tatsächlich an drei Orten im Haus geschrieben: Am Esszimmertisch, im Arbeitszimmer und in meiner Leseecke. Das Arbeitszimmer und die Leseecke habe ich mir im vergangenen Jahr gemütlich gemacht. Da lässt es sich nun also auch wunderbar schreiben. Nach wie vor überwiegend abends. Hin und wieder schreibe ich auch mal vormittags an meinem freien Tag in der Woche. Wahrscheinlich werde ich den dritten Teil von WICHTEL SVERRE dieses Jahr bereits schreiben, ganz gleich, wann Teil 2 veröffentlicht wird. Denn irgendwie stecke ich mitten drin, in dieser Wichtelwelt.
Da wir nun auf den Sommer zugehen, werde ich mit Sicherheit das eine oder andere Mal auf unserer mittlerweile fertigen Terrasse schreiben. Abends, wenn die Grillen zirpen, die Züge durch den Ort rattern und die Glühwürmchen um mich herum schwirren. Das stelle ich mir wunderbar vor. Denn draußen schreibe ich auch gerne. Draußen fühle ich mich frei und zum Schreiben braucht es freie Gedanken. Und auch dort kehrt abends nach einem lauten, wilden, nassen und eisbekleckerten Tag mit den Kindern die Stille ein.
Welche Rituale ich beim Schreiben habe und wie ich mich in Schreibstimmung bringe, das verrate ich euch ein anderes Mal.
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Aus der Idee ICH SCHREIBE EIN BUCH FÜR MEINE TOCHTER ist mittlerweile eine neue Welt entstanden – die KAMUFFLONWELT. Hier dreht sich inzwischen alles rund um das fellflauschige, launische Fantasiewesen namens Kamufflon und seine Freunde. Hinzu gesellt haben sich ANNA und PAUL mit ihren SEHNSUCHTSKOFFERN und seit vergangenem Sommer auch der WICHTEL namens SVERRE. Zwar haben die Protagonisten nichts miteinander zu tun, ihre Geschichten stehen in eigenen Büchern, doch sie haben dazu geführt, dass ich mir nicht nur meinen Traum, ein Kinderbuch zu veröffentlichen, erfüllt habe, sie haben auch Talente freigekitzelt und Begegnungen mit Herzensmenschen mit sich gebracht. Die KAMUFFLONWELT gäbe es nicht ohne all die talentierten, leidenschaftlichen und wunderbaren Familienmitglieder und Freunde, die an den Büchern tatkräftig mitwirken. Wer was macht, liest du hier auf der Website unter HINTER DEN KULISSEN.
Dass ich schon immer gerne geschrieben habe, beweisen die unzähligen beschriebenen Heftchen, Notizbücher, Postkarten, Reisetagebücher und Zettelsammlungen. Ich habe bereits als Kind gerne geschrieben. Das wurde mir jedoch erst so richtig bewusst als ich im Rahmen eines Presseinterviews genauer darüber nachgedacht habe, wann ich mit dem Schreiben begonnen habe. Durch den Leistungskurs Deutsch und mein Studium auf Grundschullehramt habe ich mich durch jegliche Textgattungen schreiben dürfen. Das freie Schreiben, bei dem ich meinen Ideen freien Lauf lassen konnte, hat mir jedoch schon immer am Besten gefallen. Ich hätte ehrlicher Weise nie gedacht, dass ich mal so richtig ernsthaft schreibe und Kinderbücher veröffentliche, doch es kommt ja meistens immer ANDERS ALS MAN DENKT. Das Schreiben an und für sich bringt ja schon Spaß, aber das Schreiben eigener Geschichten für MEINE KINDER und mittlerweile auch ALLE ANDEREN KINDER DA DRAUßEN bringt mir noch mehr Spaß. Ich liebe es, wie der stummelige Bleistift mit den ersten Ideen über die Notizbuchseite kritzelt. Ich liebe es, wie die klackende Tastatur meines Laptops meine schnellen Gedanken zur Geschichte wiederspiegelt. Einen Schreibkurs habe ich bisher noch nicht gemacht. Ich habe den Beruf der Autorin auch nicht gelernt. Aber was ich seit jeher gemacht habe ist: SCHREIBEN.
Berufsbedingt und seit sechs Jahren auch durch meine eigenen Kinder lese ich täglich Kinderliteratur. Die Kombination aus meinem Beruf, dem Mamasein, dem vielen Schreiben und (Vor-)lesen von Kinderbüchern haben meine eigene Kreativität und mein Schreibtalent vorangetrieben. Vor allem durch das viele Vorlesen habe ich schnell festgestellt, welchen Schreibstil die verschiedenen Kinderbuchautoren haben und ich habe ebenso schnell festgestellt, welche Art von Schreibstil meinen Kindern und mir gefällt. Ich habe niemanden kopiert, aber ich habe viele Autoren und Autorinnen zum Vorbild und ihr Schreibstil fließt mit Sicherheit an der einen oder anderen Stelle zusammen zu meinem eigenen Schreibstil. Meine eigenen Texte habe ich mir schon immer selbst laut vorgelesen. Nur so kann ich für mich feststellen, ob der Text flüssig zu lesen ist und gut klingt. Aus meiner Schreibleidenschaft ist mittlerweile mehr geworden. Zwar arbeite ich immer noch als Grundschullehrerin (und werde dies auch weiterhin tun), jedoch hat das Schreiben und Veröffentlichen von Kinderbüchern im Selfpublishing einen großen Teil in meinem Leben eingenommen. Da hier tagsüber das Leben einer Großfamilie in Haus und Garten tobt, schreibe ich in der Regel abends. Hin und wieder nutze ich jedoch auch meinen freien Tag dafür und schreibe und arbeite vormittags einige Stunden an meinen Buchprojekten. Im Selfpublishing Bücher zu veröffentlichen bedeutet nämlich nicht nur Schreiben. Zusammen mit meiner Familie und Freunden fallen weitere Aufgaben an: Lektorat, Korrektorat, Illustrationen, Bildbearbeitung, Coverdesign, Layout, Buchsatz, Marketing, Organisation von Lesungen, Buchhaltung etc. Für diese Bereiche gibt es in einem Verlagshaus mehrere Mitarbeiter. Wir machen alles selbst und gemeinsam. Über den Selfpublishing-Dienstleister Books on Demand veröffentliche ich meine Bücher. Somit habe ich mit dem Verkauf und Versand nichts am Hut, das wäre mir nämlich tatsächlich zu zeitaufwendig. Aufgrund der vielen Aufgaben rund um meine KAMUFFLONWELT habe ich mittlerweile einen festen Abend in der Woche, der den Buchprojekten gehört. Manchmal kommen auch noch weitere Abende hinzu. Es fühlt sich tatsächlich durch die Lesungen immer mehr als Beruf an und somit werde ich künftig auch noch häufiger tagsüber an meinen Buchprojekten arbeiten. Denn so viel sei an dieser Stelle verraten: Es wird noch weitere Teile von meinem Kinderroman WICHTEL SVERRE geben sowie einen dritten Teil vom KAMUFFLON. Außerdem steht eine ganz neue Idee in den Startlöchern bzw. schlummert in einem meiner Notizbücher. Wenn andere erfahren, was an Arbeit hinter der KAMUFFLONWELT und BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN steckt, machen sie meist große Augen und fragen woher ich die Zeit und Energie dafür nehme und dann antworte ich: DIE ZEIT DAFÜR NEHME ICH MIR und die ENERGIE DAFÜR geben mit meine BUCHPROJEKTE ganz von allein.
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