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WENN ICH VORSTELLEN DARF...

... das ist Julia Osbahr. Kinderbuchautorin im Selfpublishing und ebenfalls Mitglied der KinderbuchManufaktur. Über die Workshops und den Communitybereich der KinderbuchManufaktur haben Julia und ich uns kennengelernt. Schnell stellten wir fest, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen uns gibt: Wir sind beide Nordlichter, lieben den Wind und das Meer. Während Julia an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins groß geworden ist, lebte ich jahrelang an der Nordseeküste. Inspiration zum Schreiben eines Kinderbuches waren auch in Julias Fall ihre Kinder. Veröffentlicht haben wir unsere Bücher beide über den Anbieter Books on Demand. Seit wir regelmäßig in Kontakt sind, merken wir, dass wir uns hervorragend über unsere Buchprojekte, aber auch Privates austauschen können. Ich höre so gerne ihre norddeutschen Dialekt und spreche dann selbst auch wieder etwas norddeutscher. Julia ist wirklich eine Bereicherung in meinem Autorenleben. Damit auch ihr sie besser kennenlernen könnt, habe ich ein Interview mit ihr geführt. Lest selbst…

Julia, erzähl doch mal…


Wie alt bist du? Woher kommst du? Wo wohnst du und warum?
Ich wurde 1985 in Lübeck geboren. Aufgewachsen bin ich in einem Dorf in Ostholstein, zur Schule gegangen in Eutin und studiert habe ich in Kiel. Seit einigen Jahren wohne ich mit meinem Mann und meinen beiden Töchtern (4 und 8 Jahre alt) in Bad Segeberg. Ich habe also noch nie woanders als in Schleswig-Holstein gelebt, möchte ich auch gar nicht. Man kann nicht behaupten, dass ich viel rumgekommen wäre. :-D Außer im Urlaub.

Wo machst du am liebsten Urlaub?
Ich liebe Italien, besonders die Toskana! Mein Mann und ich haben inzwischen einen großen Schatz an Italien-Urlaubserinnerungen, z.B. haben wir uns in der Nähe von Montalcino verlobt. Weil ich Gegensätze brauche und auch das Rauhe und Nordische liebe, sind Nordseeinseln auch absolute Sehnsuchtsorte für mich, besonders Amrum.



Welchen Beruf hast du gelernt? Was arbeitest du?
Ich habe Ökotrophologie (Ernährungswissenschaften) studiert. Einige Jahre habe ich im Qualitätsmanagement gearbeitet und nun seit einem halben Jahr wieder in der Wissenschaft. Das ist sehr interessant; wir forschen im Bereich pflanzlicher Antioxidantien und Algen. Es ist eine Mischung aus Labor- und Büroarbeit. Ein richtiger Gegensatz zum kreativen Schreiben ist das Verfassen sachlicher, naturwissenschaftlicher Texte.

Hast du Hobbys?
Ich bastle gern mit meinen Töchtern. Vor einigen Monaten habe ich mit Joggen angefangen, das versuche ich mindestens 1- 2 Mal pro Woche zu schaffen. Wir wohnen dicht an einem See- und Waldgebiet, in dem wir auch oft spazieren gehen.

Etwas zu deinen Buchprojekten: Worum geht es in deinem Buch? Wie kam es zu deiner Buchidee? Wie hast du dein Buch veröffentlicht? Wird es weitere Bücher im Selfpublishing geben? Was gefällt dir am Selfpublishing?
Ich habe 2020 mein erstes Buch, „Hilfe, Honigbeerbiest!“ über BoD veröffentlicht. Es ist ein Bilderbuch, eine Mutmach-Geschichte in Reimform für Kinder ab 4 Jahren. Meine große Tochter ist total mutig. Nach einem Spielplatzbesuch mit den heikelsten Kletteraktionen habe ich mich daran erinnert, wie ängstlich ich selbst als Kind war und wie unbegründet die Angst im Nachhinein oft war. Da kam ich auf die Idee mit dem Honigbeerbiest. Diese Freundschaftsgeschichte zeigt, dass unsere Ängste immer größer werden, wenn wir uns ihnen nicht stellen. Und dass wir nicht so viel auf Vorurteile geben, sondern unserem eigenen Eindruck vertrauen sollten. Ich habe das Buch sogar selbst illustriert, weil ich damals nicht so viele Menschen aus der Branche kannte und es auch eine Kostenfrage war. Meine eigenen Figuren mit Aquarellfarben zum Leben zu erwecken hat mir riesigen Spaß gemacht, das hatte auch etwas Meditatives. Meine jüngere Tochter war damals noch sehr klein und ich brauchte in der Elternzeit ein eigenes Projekt nur für mich.



Durch Schreibworkshops und die vielen, vielen Fragen meiner Kinder (Mama, was ist eigentlich ein …? Was macht man, wenn …?) ploppen immer neue Ideen auf. Ein fertiges Bilderbuchmanuskript mit zwei liebenswerten maritimen Figuren wartet noch auf Veröffentlichung und zur Zeit beschäftige ich mich mit meinem ersten Kinderroman. Ab und zu mache ich bei Kurzgeschichtenwettbewerben mit. Ich schreibe in fast jeder freien Minute und das sind für meinen Geschmack noch viel zu wenige. 😉
Über den vielfältigen Austausch mit den Buchkreativen der Kinderbuchmanufaktur bin ich total glücklich! Man trifft auf Verständnis, Wertschätzung, Expertise und Buchliebe und lernt so viele liebe Menschen kennen – zum Beispiel dich!

Was sind deine Träume und Ziele als Autorin? Mein großer Traum ist ein Agenturvertrag, damit meine Projekte endlich ein Verlags-Zuhause finden. Selfpublishing hat seine Vorteile, ist kompromissloser, aber ich habe einen Riesenrespekt vor dem Marketing. Es ist alles andere als leicht, seine Bücher im Handel zu positionieren. Man darf, aber muss sich auch um alles selbst kümmern. Wem sage ich das!? 😉 Selfpublishing ist mein Plan B, denn: Die Geschichten wollen nicht zurück in die Schublade, sondern raus – in die Kinderzimmer und in die Welt!


Fotos:Simeon ZiFotografie

Danke für das Interview und deine Zeit, Liebe Julia! Ich hoffe sehr, dass es uns dieses Jahr gelingt, uns zu treffen!


Mehr über Julia lest ihr auf ihrem SocialMediaAccount.
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Autorenbild: Claudia HöwingClaudia Höwing
Bereits zwischen den Jahren habe ich mir Gedanken um meine Arbeit als Kinderbuchautorin gemacht. In meinem Notizbuch BIG PLANS habe ich meine Visionen, Wünsche und Ziele sowie schöne Zitate festgehalten, die mich auch 2023 wieder oder aber neu begleiten sollen.

Ein paar Familienfotos habe ich hineingeklebt. Das Buch ist nun schon ein paar Jahre alt und ich schaue das Jahr über immer mal wieder rein und freue mich über die gestalteten Seiten und besinne mich auf meine Wünsche und Ziele. Mir persönlich tut das gut. Vor allem, wenn das Großfamilienleben und der Alltagstrubel wieder mal turbulent werden. Zwischen den Jahren habe ich tatsächlich immer die meiste Ruhe für solche Gedanken und kann diese viel besser zu Papier bringen. Außerdem liegt das alte Jahr stets hinter mir, mit seinen Ecken und Kanten und Erlebnissen, die ich mir anders vorgestellt oder gewünscht hatte.

Ich schreibe ausschließlich mit meinem Füller in dieses Buch. Das mag ich ganz besonders. Hier zwei meiner Lieblingssprüche, die ich mir immer wieder versuche vor Augen zu halten und in meinen Alltag einfließen zu lassen. Mal gelingt es mir besser, mal schlechter.
DIE BESTEN TAGE SIND DIE, AN DENEN DU NICHTS GESCHAFFT HAST, AUSSER DIR ZEIT ZU NEHMEN.
WENN DU GLAUBST, DU SCHAFFST ES, SCHAFFST DU ES!

Bereits 2022 habe ich mir notiert, was ich mir hinsichtlich meiner Buchprojekte vornehmen will. Was ich mir wünsche und was meine Ziele sind. Ich habe so viele Ideen, aber verhältnismäßig so wenig Zeit, all meine Pläne sofort umzusetzen. Dabei bin ich doch so ungeduldig und begeisterungsfähig, dass alles bestenfalls sofort klappt, gelingt und umgesetzt wird. Seit drei Jahren schlummert nun eine Buchidee in meinem Kopf und schafft es auch immer wieder in mein BIG PLANS und in meinen Projektkalender, doch andere Buchprojekte haben immer noch Vorrang. Auch für 2023 steht diese Idee wieder im Notizbuch. Sollte ich mehr Zeit als erwartet übrig habe, weiß ich, womit ich sie füllen kann. Was jedoch feststeht ist die Buchveröffentlichung meines zweiten Kinderbuches rund um den kleinen Wichtel Sverre. Ein Marketingkonzept, Lesungen, Signierstunden und vieles mehr sind in Planung. Um meine Arbeitszeiten als Kinderbuchautorin nicht vor mir her zu schieben, weil das Großfamilienleben und der Alltag dazwischen grätschen, habe ich mir für 2023 einen extra Kalender gekauft. Jede Woche plane ich ganz bewusst meine Arbeitsschritte und -ziele und -zeiten ein, um meinen Kinderbuchtraum weiter verfolgen zu können. Ich mag diese Balance zwischen meiner Arbeit als Grundschullehrerin, dem Mamasein und Kinderbuchautorinsein nämlich sehr. Es ist viel an manchen Tagen, das gebe ich zu. Aber es bringt mir persönlich auch so viel. es erfüllt mich und macht mich glücklich.
MUT STEHT AM ANFANG DES HANDELNS. GLÃœCK AM ENDE.
Fotos: Carola Tilly
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Autorenbild: Claudia HöwingClaudia Höwing
Vor 7 (beinahe 8) Jahren kam der Wunsch in mir auf meine Kinderbuchidee aufzuschreiben und als Buch zu veröffentlichen, um es meiner Tochter zu widmen. Niemals hätte ich mich zum damaligen Zeitpunkt als Kinderbuchautorin bezeichnet, geschweige denn damit gerechnet, welche Formen dieses „Autorending“ mal annehmen würde.

Als ich die Geschichte über DAS KAMUFFLON im Sommer 2016 auf unserer baustellenmäßigen Terrasse gereimt und in ein Notizbuch gekritzelt habe, habe ich mich als schreibende Mama gesehen, die ihrem Kind eine Freude damit machen möchte, wenn es alt genug ist, die Geschichte vorgelesen zu bekommen. Mein Grundschullehrerinnenherz sagte: „Die Geschichte musst du mal mit deinen Schülern lesen und kreative Erzähl- und Schreibanlässe dazu gestalten.“ Gedacht und das Notizbuch beiseitegelegt. Erst als ich 2020 mein Bilderbuchdebüt zum KMAUFFLON feierte, indem ich das Buch über BoD (Books on Demand) veröffentlichte, sah ich mich als Autorin. Doch eigentlich auch nicht wirklich als richtige Kinderbuchautorin. Denn schließlich gibt dort draußen so viele großartige und namhafte Kinderbuchautoren, da bezeichnete ich mich doch lieber nur als Hobbyautorin. Als dann das verrückte Leben mit seinen Zufällen meine Freundin Francesca und mich zusammenbrachte, veröffentlichte ich noch im selben Jahr zwei weitere und im darauffolgenden ebenso zwei weitere Kinderbücher sowie eine Begleitlektüre. Ich gab Presseinterviews, weitete als Selfpublisherin, wie ich neuerdings kategorisiert und genannt wurde und mich in die Autorenriege einsortierte, Kontakte zu Buchhandlungen, Kultureinrichtungen und Bildungseinrichtungen aus. Organisierte erste Lesungen, gab meiner Website Gestalt. Flyer, Visitenkarten und Postkarten wurden gedruckt. Und auf einmal war da dieser Moment, wann genau weiß ich nicht mehr, aber er war da. Da habe ich den Telefonhörer in die Hand genommen und mich als Claudia Höwing, die Kinderbuchautorin aus Altenbeken vorgestellt und ab diesem Zeitpunkt bezeichne ich mich selbst als Kinderbuchautorin.

In diesem Jahr ist mir bewusst geworden, dass ich mittlerweile nebenberuflich als Kinderbuchautorin arbeite. Wenn ich auch noch nicht überwiegend zu den Tageszeiten, zu denen ich als Grundschullehrerin arbeite an meinen Buchprojekten arbeite, so sehe ich meine diese mittlerweile als Arbeit und mich als Kinderbuchautorin. Meine Familie, Freunde und Bekannte habe mich übrigens schon viel länger als selbständige Kinderbuchautorin gesehen. Verrückt oder? 7 Jahre sind seit der Idee zum Kinderbuch vergangen und ich habe so viel dazu gelernt, so viele Erfahrungen gemacht und ich freue mich sehr auf alles, was noch kommen wird. Dieses Jahr habe ich mir sogar einen Terminplaner für das kommenden Jahr eigens für Buchprojekte gekauft. Mittlerweile weiß ich, was alles dazu gehört: Als Kinderbuchautorin im Selfpublishing schreibe ich, setzte mir dabei selber Deadlines, um voran zu kommen, überarbeite, korrigiere, lektoriere (gemeinsam mit meinem Familienbuchteam), betreibe Marketing, pflege Socialmediaaccounts und meine Website, halte und weite Buchkontakte aus, tausche mich mit meinen Illustratorinnen aus, nehme an Workshops der KinderbuchManufaktur teil, lese Fachzeitschriften und Fachbücher und natürlich Kinderbücher, höre Podcasts, organisiere und gebe Lesungen und arbeite ständig an neuen Ideen rund um meine Bücher und neue Geschichten. Ich könnte so viel mehr Stunden in der Woche als Kinderbuchautorin arbeiten, doch ich bin nach wie vor als Grundschullehrerin (in Teilzeit) tätig, habe eine Familie (Ehemann und drei Kinder), ein Haus mit Garten und genauso wie alle anderen lediglich eine 24/7 Woche. Meine Schreib- und Arbeitszeiten als Kinderbuchautorin blocke ich mir seit letztem Jahr fest im Kalender. Mal arbeite ich morgens oder vormittags, wenn alle aus dem Haus sind, mal abends, während die Kinder schlafen und der Mann mich kreativ sein lässt. Oft wurde ich schon gefragt, ob ich nicht ausschließlich Kinderbuchautorin sein möchte. Will ich das? Frage ich mich dann. Die Antwort habe ich gefunden: Nein, ich möchte genau diese Mischung. Die Mischung aus meiner Arbeit als Grundschullehrerin und Mamasein (nichts lässt mich näher an meiner Zielgruppe sein) und dem Autorinnendasein mit Schreib-, Kreativ- und Lesungszeiten. So gehe ich zwar nicht mehr all zu vielen anderen Hobbys, außer dem Sport und lesen und Freunde treffen nach, doch wie sagt man so schön SCHUSTER BLEIB BEI DEINEN LEISTEN. Schreiben war schon immer mein Ding und ich habe es schon immer geliebt, wenn die Tastatur heiß klappert und der Stift eilig übers Papier kritzelt (sogar in Klassenarbeiten in der Schule mochte ich das schon, wäre da am Ende nicht dieses Notending gewesen). Also SCHREIBE ich als HOBBY und als BERUF. Und das bald seit 8 Jahren!

Fotos: Carola Tilly von WithCarmaFotografie
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