Vor 7 (beinahe 8) Jahren kam der Wunsch in mir auf meine Kinderbuchidee aufzuschreiben und als Buch zu veröffentlichen, um es meiner Tochter zu widmen. Niemals hätte ich mich zum damaligen Zeitpunkt als Kinderbuchautorin bezeichnet, geschweige denn damit gerechnet, welche Formen dieses „Autorending“ mal annehmen würde.
Als ich die Geschichte über DAS KAMUFFLON im Sommer 2016 auf unserer baustellenmäßigen Terrasse gereimt und in ein Notizbuch gekritzelt habe, habe ich mich als schreibende Mama gesehen, die ihrem Kind eine Freude damit machen möchte, wenn es alt genug ist, die Geschichte vorgelesen zu bekommen. Mein Grundschullehrerinnenherz sagte: „Die Geschichte musst du mal mit deinen Schülern lesen und kreative Erzähl- und Schreibanlässe dazu gestalten.“ Gedacht und das Notizbuch beiseitegelegt. Erst als ich 2020 mein Bilderbuchdebüt zum KMAUFFLON feierte, indem ich das Buch über BoD (Books on Demand) veröffentlichte, sah ich mich als Autorin. Doch eigentlich auch nicht wirklich als richtige Kinderbuchautorin. Denn schließlich gibt dort draußen so viele großartige und namhafte Kinderbuchautoren, da bezeichnete ich mich doch lieber nur als Hobbyautorin. Als dann das verrückte Leben mit seinen Zufällen meine Freundin Francesca und mich zusammenbrachte, veröffentlichte ich noch im selben Jahr zwei weitere und im darauffolgenden ebenso zwei weitere Kinderbücher sowie eine Begleitlektüre. Ich gab Presseinterviews, weitete als Selfpublisherin, wie ich neuerdings kategorisiert und genannt wurde und mich in die Autorenriege einsortierte, Kontakte zu Buchhandlungen, Kultureinrichtungen und Bildungseinrichtungen aus. Organisierte erste Lesungen, gab meiner Website Gestalt. Flyer, Visitenkarten und Postkarten wurden gedruckt. Und auf einmal war da dieser Moment, wann genau weiß ich nicht mehr, aber er war da. Da habe ich den Telefonhörer in die Hand genommen und mich als Claudia Höwing, die Kinderbuchautorin aus Altenbeken vorgestellt und ab diesem Zeitpunkt bezeichne ich mich selbst als Kinderbuchautorin.
In diesem Jahr ist mir bewusst geworden, dass ich mittlerweile nebenberuflich als Kinderbuchautorin arbeite. Wenn ich auch noch nicht überwiegend zu den Tageszeiten, zu denen ich als Grundschullehrerin arbeite an meinen Buchprojekten arbeite, so sehe ich meine diese mittlerweile als Arbeit und mich als Kinderbuchautorin. Meine Familie, Freunde und Bekannte habe mich übrigens schon viel länger als selbständige Kinderbuchautorin gesehen. Verrückt oder? 7 Jahre sind seit der Idee zum Kinderbuch vergangen und ich habe so viel dazu gelernt, so viele Erfahrungen gemacht und ich freue mich sehr auf alles, was noch kommen wird. Dieses Jahr habe ich mir sogar einen Terminplaner für das kommenden Jahr eigens für Buchprojekte gekauft. Mittlerweile weiß ich, was alles dazu gehört: Als Kinderbuchautorin im Selfpublishing schreibe ich, setzte mir dabei selber Deadlines, um voran zu kommen, überarbeite, korrigiere, lektoriere (gemeinsam mit meinem Familienbuchteam), betreibe Marketing, pflege Socialmediaaccounts und meine Website, halte und weite Buchkontakte aus, tausche mich mit meinen Illustratorinnen aus, nehme an Workshops der KinderbuchManufaktur teil, lese Fachzeitschriften und Fachbücher und natürlich Kinderbücher, höre Podcasts, organisiere und gebe Lesungen und arbeite ständig an neuen Ideen rund um meine Bücher und neue Geschichten. Ich könnte so viel mehr Stunden in der Woche als Kinderbuchautorin arbeiten, doch ich bin nach wie vor als Grundschullehrerin (in Teilzeit) tätig, habe eine Familie (Ehemann und drei Kinder), ein Haus mit Garten und genauso wie alle anderen lediglich eine 24/7 Woche. Meine Schreib- und Arbeitszeiten als Kinderbuchautorin blocke ich mir seit letztem Jahr fest im Kalender. Mal arbeite ich morgens oder vormittags, wenn alle aus dem Haus sind, mal abends, während die Kinder schlafen und der Mann mich kreativ sein lässt. Oft wurde ich schon gefragt, ob ich nicht ausschließlich Kinderbuchautorin sein möchte. Will ich das? Frage ich mich dann. Die Antwort habe ich gefunden: Nein, ich möchte genau diese Mischung. Die Mischung aus meiner Arbeit als Grundschullehrerin und Mamasein (nichts lässt mich näher an meiner Zielgruppe sein) und dem Autorinnendasein mit Schreib-, Kreativ- und Lesungszeiten. So gehe ich zwar nicht mehr all zu vielen anderen Hobbys, außer dem Sport und lesen und Freunde treffen nach, doch wie sagt man so schön SCHUSTER BLEIB BEI DEINEN LEISTEN. Schreiben war schon immer mein Ding und ich habe es schon immer geliebt, wenn die Tastatur heiß klappert und der Stift eilig übers Papier kritzelt (sogar in Klassenarbeiten in der Schule mochte ich das schon, wäre da am Ende nicht dieses Notending gewesen). Also SCHREIBE ich als HOBBY und als BERUF. Und das bald seit 8 Jahren!
Commentaires